»Die Soziale Arbeit nicht aus der Verantwortung lassen«: Studierende aus dem [ˈmoːlə]-Modellprojekt reisen zum Studientag »Umkämpfte Demokratie« nach Freiburg

Konferenz- und Erfahrungsbericht zum Studientag »Umkämpfte Demokratie – Pädagogik und Soziale Arbeit im Kontext von Rechtsextremismus« ONLINE!

»Umkämpfte Demokratie«: Unter diesem Motto stand der Studientag zu Profession und Praxis der Sozialen Arbeit und Rechtsextremismus im Juni 2025. Studierende aus den Seminaren des [ˈmoːlə] »Modellprojekt Lehrkonzept: Rechtsextremismusprävention, Rassismuskritik und Antisemitismuskritik in der Hochschulausbildung« konnten im Rahmen einer Exkursion aktiv dabei sein. Nun teilen sie ihre Eindrücke und Auswertungen in einem eindrücklichen → Erfahrungsbericht.

Hunderte Studierende, Lehrende und Fachkräfte aus der ganzen Bundesrepublik waren am 23. Juni 2025 in der Uni- und Hochschulstadt Freiburg zu Gast, um an der EH Freiburg gemeinsam einen Tag lang über »pädagogische Berufe und Soziale Arbeit im Kontext von Rechtsextremismus« zu sprechen. Auch aus Düsseldorf war eine Gruppe von 25 Studierenden für drei intensive Exkursionstage vor Ort. Die Bachelor- und Masterstudierenden nahmen an Vorträgen und Workshops teil, tauschten sich aus und diskutierten – solidarisch kontrovers und beeindruckt.

Alle hatten in den vergangenen Semestern an Seminaren aus dem [ˈmoːlə]-Modellprojekt Lehrkonzept zu Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus als Thema der Sozialen Arbeit und ihrer Fachqualifizierung an Hochschulen teilgenommen. Viele waren auch im Sommer 2024 mit dabei, als der Studientag (unter dem Titel »Soziale Arbeit in Verantwortung. Die extreme Rechte und die Gefährdung der Demokratie«) an der Hochschule Düsseldorf zu Gast sein konnte – damals mit rund 500 Teilnehmenden und Aktiven. Im Audimax und auf dem Campus der HSD hatten die über 30 Workshops und Vorträge bleibende Eindrücke vermittelt, auch vor dem konkreten Eindruck der Wahlen zum europäischen Parlament und der starken Zustimmungswerte für Rechtsaußenparteien. Verbindend war das gemeinsame Fazit, dem Erstarken einer extremen Rechten auch in der Sozialen Arbeit Problembewusstseins und professionelle Aufmerksamkeit zu widmen und gemeinsame Wege zu klugen Handlungsoptionen zu entwickeln.

Bestärkt von diesem Wissen stand der Impuls, auch in diesem Jahr wieder in den Austausch zu kommen mit Studierenden anderer Hochschulen, mit bekannten Wissenschaftler*innen und Expert*innen aus der Praxis, ganz oben auf der Wish-List zur Exkursion. Dazu das klare Anliegen: die Köpfe zusammenzustecken, um einem Thema zu begegnen, dass die Profession und Praxis der Sozialen Arbeit akut ›angehen‹ muss.

Zurück an der Hochschule Düsseldorf hatten die Exkursionsteilnehmenden bleibende Eindrücke, starke Positionen, aufmerksame Fragen und konkrete Forderungen im Gepäck. Ihr Fazit umreißt, wie sie Soziale Arbeit sehen und umsetzen wollen, parteilich im Sinne der unveräußerlichen Menschen- und Grundrechte:

Wir haben beim Studientag noch einmal in aller Klarheit mitgenommen, dass die Soziale Arbeit immer in der Verantwortung ist, auch unabhängig davon, ob aktuelle Anlässe oder eine Normalisierung rechter Positionen uns auf den Plan rufen – wie etwa Anfang der 1990er Jahre, als die Soziale Arbeit als ›Feuerlöscher‹ um pädagogische Antworten auf die rechten Pogrome in Hoyerswerda oder Rostock Lichtenhage oder nach den Brandanschlägen von Mölln und Solingen gerungen hat.

Für sie ist außerdem klar, dass die Herausforderungen »immer noch und wieder aktuell. Darum wollen wir früh genug wissen und erfahren können, wie wir uns in der Sozialen Arbeit auftellen können.« Die Feedbacks der Studierenden sind darin sehr klar:

›Soziale Arbeit muss gut qualifiziert sein!‹ – eine Aussage, die Ziel und Wirkung des Studientags treffend zusammenfasst. Aufklärung über die (extreme) Rechte gehört zu einer qualifzierten Sozialen Arbeit dazu. Wir gehen gestärkt aus dem Studientag – mit neuen Einsichten, mit dem Gefühl, handlungsfähiger geworden zu sein. Und gleichzeitig mit dem Bewusstsein, wie viel noch vor uns liegt.

Der ausführliche Erfahrungs- und Konferenzbericht von Ciara Crehan steht zur → Lektüre und zum Download zur Verfügung. Vielen Dank für diese intensiven Eindrücke!