11.12.2025, 18:00, online: Politische Repräsentation und Radikalisierung. Aktuelle Studien im Fokus.
Nikolas Dietze und Gudrun Hentges, zwei Autor*innen der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung (ZREX), stellen zentrale Ergebnisse ihrer Studien vor. Die Beiträge untersuchen, wie politische bzw. verschwörungsideologische Akteur*innen gesellschaftliche Ungleichheiten, Verunsicherungen usw. nutzen, um gesellschaftliche Spaltungen zu vertiefen. Anschließend folgt ein von Matthias Quent moderiertes Gespräch über die politischen und gesellschaftlichen Implikationen.
Die Studie zu den sachsen-anhaltinischen Kommunalwahlen zeigt: Die AfD stellt überdurchschnittlich viele Kandidat*innen aus niedrigqualifizierten Produktions- und Dienstleistungsberufen auf und bildet damit die Gesellschaft in Ostdeutschland besser ab als die drei Vergleichsparteien. Die AfD greift dabei die Konfliktlinien in der politischen Repräsentation auf und deutet diese nationalistisch um. In der Untersuchung zu Verschwörungsideologien wird deutlich, dass diese tiefgreifend und negativ auf das unmittelbare soziale Umfeld derjenigen wirken, die sie verbreiten. Fachkräfte berichten von spürbaren Einflüssen auf die psychische Verfassung von Familienmitgliedern, Freund*innen, Kolleg*innen usw. Sichtbar wird, wie Verschwörungsideologien den sozialen Nahraum zunehmend radikalisieren und so das Miteinander nachhaltig belasten können.
11.12.25 | 18:00–19:30 Uhr Livestream via YouTube keine Anmeldung notwendig
Programm
M.A. Nikolas Dietze (Hochschule Magdeburg-Stendal)
„Lokale Repräsentationsspezifika der AfD im Vergleich: Klassenfragen im Kontext der sachsen-anhaltinischen Kommunalwahl 2024“
Prof. Dr. Gudrun Hentges (Universität zu Köln)
„‚Impfungen dienen zur gezielten Dezimierung unliebsamer Bevölkerungsgruppen‘– Radikalisierung durch Verschwörungsideologien und ihre Auswirkungen auf den sozialen Nahraum“
Moderation
Prof. Dr. Matthias Quent (Hochschule Magdeburg-Stendal)
Die ZRex wird im Rahmen der Finanzierung des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt gefördert und ist am FGZ-Standort Jena angesiedelt.